
Der Männergesangverein "Liederkranz" wurde am 8. August 1907 von 18 jungen Männern im Gasthaus "Zur Post" gegründet.

Nachdem sie im Jahr 1942 schon ein Wohltätigkeitskonzert gegeben haben als "Vereinigte Mämnnerchöre Mondorf", weil viel Sänger natürlich kriegsbedingt abwesend waren. Das hatte sich in 1947 auch leider nicht wesentlich geändert. (Programmheft siehe ganz unten)
Die beiden Vereine "Männergesangverein Mondorf" und "Männergesangverein Liederkranz" schlossen sich im Jahr 1947 zum
"Männergesangverein Mondorf" zusammen.

Eventuell ist das Bild 1929 aufgenommen - ich glaube, auf der Fahnenschleife die Jahreszahl
1929 erkennen zu können und diese wird hier so stolz präsentiert.
Dank an Walter Florin für dieses Bild!
(Maus auf das Bild für Lupe)

Diese beiden Bilder sind 1932 aufgenommen worden, denn auf der Fahne kann man eine 25
erkennen - wohl ein Hinweis auf das 25-jährige Jubiläum in 1932.
Diesmal ist die Schleife nach hinten gewendet. Die beiden Bilder unterscheiden sich leicht:
auf dem zweiten Bild sind rechts "Krücke Adolf" und links hinten an der Fahne noch
einer hinzugekommen.
Dank an Willi Josef Kurth für diese Bilder! (Bilder anklicken für größeres Bild)
(Maus auf das Bild für Lupe)

Der Gesangverein Liederkranz im Mai
1932 bei diesem Jubiläum im Hof der Volksschule
Auf dem Photo sind 97 Männer und 3 Frauen zu sehen.
(Maus auf das Bild für Lupe)

1932
Veranstaltung auf der Bühne (an der Volksschule). Die Organisation
lag in den Händen von Lehrer Dietermann, der hier links vorne an der Treppe zu sehen ist.
Rechts sagt das getragene Schild "MGV Rheidt" und links "Festgebender Verein". Sehr schön
zu erkennen ist die neue Fahne.
Dank an Hans Bischoff für die Ausleihe des Bildes.


25 Jahre Liederkranz Mai 1932 |
Der Bericht über dieses Jubiläum. |
Bericht über das Jubelfest des Männer Gesangvereins "Liederkranz" im Mai 1932
Wochen und Monate angestrengtester Vorbereitungen zu dem Fest waren
verstrichen. Jeder hatte in dieser Zeit voll und ganz auf seinem Posten gestanden
und seine ganzen Kräfte in den Dienst des Vereins gestellt. In den
Ausschüssen war fleißig gearbeitet worden. Besonders die Mitglieder,
die die Anzeigen für die Festschrift zusammenholten, haben in ganz ausgezeichneter
Weise gearbeitet, galt es doch, die finanzielle Grundlage für das Fest auf
diesem Wege sicher zu stellen.
Und heute dürfen wir wohl sagen, daß wir hier die richtigen Leute am
richtigen Platze hatten. Kein Gang war ihnen zu viel, keine Zeit zu schade, manches
Unangenehme mußten sie in die Tasche stecken - - doch sie taten es gern
und freudig.
Ein ganz besonderes Sorgenkind war die Festschrift, die trotz der nicht gerade
günstigen Zeitverhältnisse einen verhältnismässig großen
Umfang angenommen hatte, mit dem die Herausgeber anfangs gar nicht gerechnet hatten.
Treue Zusammenarbeit der Beteiligten hat aber auch hier zu einem vollen Erfolg
geführt. Besonders das Mitglied Josef Görgens hat bei Sortierung der Anzeigen
gute Arbeit geleistet, genau so korrekt wie er die Kassengeschäfte geführt hat,
so tat er es auch hier.
Als die Vorarbeiten für die Festschrift abgeschloßen wurden, mußten wir feststellen,
daß wir die stattliche Anzahl von 120 Seiten erreicht hatten, wohl die größte
und umfangreichste Festschrift, die in den letzten Jahren in unserer engeren
Heimat herausgekommen ist. Abgesehen von einigen Druckfehlern, hat die Festschrift
eine sehr gute Ausstattung in Bezug auf die eingekommenen Anzeigen sowohl als auch auf die
Anordnung der Texte und Programme. Die meisten Festschriften haben den Nachteil,
daß sie zu sehr den Anzeigenteil in den Vordergrund schieben und dadurch den
eigentlichen Zweck einer Festschrift, nämlich den Aufbau und den Verlauf
anzuzeigen, in den Hintergrund verdrängen. Darum gingen die Herausgeber von
dem Standpunkt aus, den geschichtlich wertvollen Teil gesondert von den Anzeigen zu bringen.
So gewinnt die Festschrift auch einen Wert für unsere nachkommenden Generationen.
Besondere Wertschätzung hat die Festschrift bei den ehemaligen Mondorfern
gefunden, die fern von der Heimat weilen.
So schrieb unser allverehrter Pater Ivo Beu aus Amerika:
Victoria (Amerika 1932)
"Ungemein viele Freude brachte mir Ihr lieber Brief und die
Festausgabe des
Mondorfer Gesangvereins Liederkranz".
Man hört ja immer gern aus der Heimat, und einem
echten Rheinländer könnte man
eher das Herz aus dem Leibe,
als los vom Rheine reissen.--!"
So oder ähnlich werden noch viele von den draußen lebenden Mondorfern
gedacht haben. In stillen Stunden werden sie noch recht oft das Buch zur Hand nehmen,
um in der Erinnerung noch einmal all das zu erleben, was damals in einer bewegten Zeit
geschafft wurde.
Dem Ernst der Zeit entsprechend sah man von allen unnützen Ausgaben ab.
War es sonst üblich, daß bei ähnlichen Anlässen das Dorf geschmückt
wurde, so beschränkte man sich jetzt nur auf das Podium auf dem Schulplatze,
wo der Festchor gesungen wurde, und auf den Eingang zum Saal. Schlicht und einfach
war alles - - um so eindrucksvoller aber war die Wirkung. Besonders ist das von
den Dekorationen im Saal zu sagen, die als wirklich musterhaft bezeichnet werden dürften.
Alles war auf eine freudige und tiefe aber doch auch ernste Festesstimmung angelegt
worden, was auch von den vielen auswärtigen Gästen anerkannt wurde.
Eingeleitet wurde das Fest mit einem Fest-Kommers, Samstagabend um 8 Uhr. Die Leitung
lag in den Händen des Vorsitzenden des Festausschusses, Lehrer Dietermann, der
in einer ruhigen und sachlichen Weise sich seiner vielseitigen Aufgabe entledigte.
Der ganze Kommers war in seinem Aufbau und in seinem Verlauf eine mustergültige
Veranstaltung. Festesstimmung überall!
Am Ehrentisch hatten eine ganze Reihe Ehrengäste Platz genommen, alte Bekannte,
Freunde und Förderer. Nur der Protektor der ganzen Veranstaltung, Bürgermeister
Hecker, konnte wegen eines Todesfalles nicht teilnehmen. Für ihn sprang
Ortsvorsteher Giesen ein, der auch die Festrede übernommen hatte. In kurzen,
treffenden Worten feierte er den deutschen Männergesang, der gerade hier am
Rhein in besonders schöner Weise gepflegt werde. Daß es immer so bleiben
möchte, daß der deutsche Männergesang ein Bindeglied werden möge
zwischen den Menschen und das Harte und Sorgenvolle des Alltages vergessen machen
möge, war im Ausklang seiner Rede sein Wunsch. Möchte es so bleiben auch in
den kommenden Jahren.
Die Darbietungen des Kommerses sind einzeln aufgeführt in der Festschrift.
Erwähnt sei noch, daß es sich der ehemalige Dirigent des M.G.V. "Liederkranz",
Musikdirektor Willi Schell nicht hatte nehmen lassen persönlich zu
erscheinen, er, der weit über die heimatlichen Gaue bekannte Chordirigent.
Mit ihm war auch sein Freund Königshausen, auch ein langjähriger
Dirigent des "Liederkranz", als Gast erschienen.
Mit dem Kommers verbunden war die Fahnenweihe. Die bisherige Fahne hatte in ihrem alten Glanz
nachgelassen, und so wurde mit großen Opfern eine neue geschaffen, ein
kostbares, farbenprächtiges Stück echter Handarbeit. In der Ansprache bei
der Enthüllung ging der Redner, Herr Lehrer Braß, auf das Geschichtliche
der Fahne und ihrer Bedeutung ein. Er zeigte, wie gerade die Fahne immer das Symbol
der Einigkeit und des Zusamenhaltes gewesen sei. Treue schwur der Soldat zu seiner Fahne.
Um diese ging in heißer Schlacht der Kampf bis zum letzten Atemzuge. Wenn auch
die Zeiten heute anders sind, so wollen wir aber die Fahne immer noch als das Zeichen unserer
Verbundenheit und Treue festhalten.
So ging der Kommers in gehobener und freudiger Stimmung nach Stunden edelsten Kunstgenusses
zu Ende.
Der Sonntag sah nun alle Teilnehmer zuerst im Festgottesdienst wieder, der durch
eine sinnige und schlichte Totengedenkfeier beendet wurde, bei der Herr F. Daniels in
ernsten, eindrucksvollen Worten der Gefallenen und Toten des Vereins gedachte. Ein
Trauerchor und die uralte Weise vom alten Kameraden, die immer wieder unser Herz
und Gemüt tief ergreift, wo immer es auch sein mag, schloß auch diese Feier.
Ist es nicht etwas ergreifendes, diese Verbundenheit, auch bei festlichen Anlässen,
von den Lebenden mit den Toten, im Angesichte des Gotteshauses auf geweihter Erde,
inmitten der letzten Ruhestätte mit erleben zu können! Muß da nicht
die Liebe zur Heimat tiefe Wurzeln schlagen!
Im Anschluß an diese Feier marschierten die Mitglieder in geschlossenem Zuge
in das Lokal des Brudervereins, dem "Männer Gesangverein Mondorf". Heitere
und frohe Weisen bildeten dort die Begleitung zu einem Kruge Bier. Einige Ansprachen
wurden gehalten, gute Kameradschaft mit dem Bruderverein zu halten.
Nachmittags nun herrschte reges Leben im Dorfe. Von allen Seiten trafen die
Vereine ein. In den zwei größten Lokalen wurden Chöre und Lieder
vorgetragen. Auf dem Schulplatze nahmen die Vereine zuerst Aufstellung. Sie
wurden begrüßt durch den allbekannten Chor "Die Himmel rühmen" mit
Orchester. Hieran schloß sich der Festzug, der, von zwei Musikkorps begleitet,
in mustergültiger Ordnung dem Dorfe ein Bild der Einigkeit und des Zusammenhalts
bot. Mit einem Festball in allen Sälen schloß dann die Feier des
25jährigen Bestehens des M.G.V. "Liederkranz".
Möchte die sturmbewegte Zeit, in der wir all die Jahre gestanden haben und
jetzt noch stehen, recht bald einer freundlicheren Periode weichen, damit wir einst das 50jährige
Bestehen im tiefsten Frieden feiern können.
Caspar Engels, Vereinsführer.
Wilhelm Braß


Nachezu alle Vereine - insbesondere die Gesangvereine -pflegten auch das örtliche Theterspiel, wie dieser Bericht zeigt.

1942 waren die beiden Vereine schon so dünn besetzt auf Grund von Einberufungen, dass sie ein DRK Konzert gemeinsam veranstalteten.
